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Der Bund unterstützt die richtige Schulung für jeden Arbeitsplatz

Schon eine Reihung weniger Beispiele macht deutlich, dass die Digitalisierung und Automatisierung in nahezu allen Berufen immer grössere Bedeutung erlangt: Personalabteilungen stellen die interne Kommunikation für alle Mitarbeitenden auf Mail um, Scanner werden alltägliche Begleiter in Kraftfahrzeugen oder in der Pflege wird die Dokumentation elektronisch vollzogen. An der Praxis ausgerichtete Schulungen können helfen, die aktuellen Veränderungsprozesse für die Teile einer Belegschaft abzufedern, die seltener von Weiterbildungsangeboten profitieren kann. In diesem Vorhaben unterstützt der Bund Unternehmen mit dem definierten Förderschwerpunkt «Einfach besser!…am Arbeitsplatz», der seit 2018 umgesetzt wird.

Massgeschneiderte Kurse direkt im Betrieb

Der Bund subventioniert Schulungen, die intern in Unternehmen stattfinden und die Vorteile von solch kurzen Wegen liegen auf der Hand: die Fördermassnahmen und Weiterbildungen können genau dort ansetzen, wo die Probleme liegen und vermittelt wird genau das, was im Arbeitsalltag sinnvoll eingesetzt werden kann. Und wenn alle am gleichen Strang ziehen, und das neu Gelernte in den Unternehmen auch zur Anwendung kommen kann, sind 20 bis 40 Lektionen bereits äusserst effizient. Angestellte werden sicherer in ihrem Arbeitsalltag, vermeiden Fehler und scheuen sich nicht, Fragen zu stellen, wenn welche auftauchen. Eine solche Art des Lernens motiviert vor allem Erwachsene, da sie sich an der spezifischen Praxis orientiert.

Für diese Bildungsarbeit gibt es kein fertiges Konzept und keine Schulbücher. Gelernt wird mit dem Material, das vor Ort verwendet wird. Und die Erfahrung zeigt: im Anschluss an solche Schulungen wollen viele Teilnehmende weiter lernen, denn das Selbstbewusstsein wächst für gewöhnlich mit dem Wissen.

Die Rahmenbedingungen des Programms

Der Bund bezahlt CHF 3000 für die Entwicklung einer Schulung und weitere CHF 15 pro Teilnehmerlektion. Externe oder interne Bildungsanbieter setzen die Schulung dann um. Folgende Voraussetzungen müssen für das Programm des Bunds erfüllt werden:

Unternehmen, Branchenverbände und Branchenfonds können beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI)  ein Gesuch einreichen, mit dem sie den grösseren Teil der skizzierten Schulungen finanzieren können. Auf der Website des SBFI sind alle nötigen Details vermerkt und auch eine telefonische Beratung steht zur Verfügung. Auch der Schweizerische Verband für Weiterbildung (SVEB) ist Anlaufstelle für Informationen und Beratungen für Unternehmen und Branchenverbände und unterstützt bei der Gesuchstellung (Cäcilia Märki, Leiterin Grundkompetenzen, 044 319 71 58 oder caecilia.maerki@alice.ch).

Die neu gegründete Parlamentarische Gruppe Weiterbildung setzt sich für ein innovatives und allen zugängliches Weiterbildungssystem ein. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie so die digitale Transformation produktiv gemeistert werden kann.

In der Sommersession 2019 hat sich die parteipolitisch breit abgestützte parlamentarische Gruppe Weiterbildung gesucht und gefunden. Das Co-Präsidium teilen sich die Nationalratsmitglieder Matthias Aebischer (SP, BE), Philipp Kutter (CVP, ZH), Rosmarie Quadranti (BDP, ZH), Maya Graf (GP, BL), Christoph Eymann (LDP, BS) und Isabelle Chevalley (GLP, VD). Ziel der Gruppe ist es, pressierende weiterbildungspolitische Themen aufzugreifen und politische Entscheide vorzubereiten. Dazu gehört insbesondere auch die Frage, welche Rolle Weiterbildungen in der digitalen Transformation übernehmen können und müssen.

Es ist eine oft angeführte Binsenweisheit: die voranschreitende Digitalisierung verändert die Anforderungen an das Kompetenzportfolio Erwerbstätiger grundsätzlich und stetig. Gemäss Digitalisierungsexperten wie Joël Luc Cachelin verläuft der Digitalisierungsprozess exponentiell, und gewinnt somit laufend an Geschwindigkeit und Einfluss. Das ist einer der entscheidenden Gründe, warum Erwerbstätige sich ebenfalls fortlaufend an diese Entwicklung anpassen und neue Kompetenzen aneignen sollten.

Der Tenor nahezu aller Studien, die sich den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt (zuletzt der OECD Outlook „The Future of Work“) widmen, ist die Feststellung, dass lebenslanges berufliches Lernen immer essentieller werde. Wer sich beruflich nicht laufend weiterbilde, gehöre bald zu den „Digitalisierungsverlierern“ und sei stark gefährdet, aus dem Arbeitsmarkt auszuscheiden. Diese Erkenntnis betrifft Erwerbstätige in praktisch allen Branchen und auf allen Stufen. Kurzum: Unternehmen, die nicht in die Weiterbildung investieren, setzen ihre Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel.

Die parlamentarische Gruppe Weiterbildung ist vor diesem Hintergrund mit folgenden Fragen konfrontiert: Wie muss der Staat auf diese Beobachtungen und Entwicklungen reagieren? Welche Massnahmen können helfen, um die Weiterbildung gezielt zu fördern? Oder reagiert die Wirtschaft eigenständig und erhöht die eigenen Investitionen in Weiterbildungsmassnahmen deutlich?

Wie der Bildungsbericht 2018 zeigt, ist letzteres bisher nicht der Fall. Die Schweizer Unternehmen sind der Digitalisierung (und anderen Entwicklungen des Arbeitsmarktes) in den letzten 20 Jahren nicht mit signifikant erhöhten Weiterbildungsinvestitionen begegnet. Sie investieren ausserdem weiterhin sehr selektiv in ihre Mitarbeitenden. In kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wird nur rund ein Drittel der Mitarbeitenden in Weiterbildungswünschen unterstützt, in grossen Unternehmen ist es lediglich etwas mehr als die Hälfte.

Die Zahlen des BFS zeigen zudem, dass Erwerbstätige (weiterhin) oft nicht bereit sind, die selektive Weiterbildungstätigkeit ihrer Arbeitgeber durch eigene Investitionen in die berufliche Weiterbildung zu kompensieren. Nur 5% der Erwerbstätigen, die nicht von ihren Arbeitgebern unterstützt werden, nehmen selbstfinanziert an beruflichen Weiterbildungen teil. Das im neuen Weiterbildungsgesetz so hoch gehaltene Prinzip der Eigenverantwortung funktioniert in der beruflichen Weiterbildung also noch nicht.

Die Bundesbehörden waren in den letzten Jahren jedoch nicht untätig. Seit der Einführung des Weiterbildungsgesetzes 2017 unterstützt der Bund die Kantone im Bereich der Förderung der Grundkompetenzen Erwachsener und setzt zudem einen Förderschwerpunkt zur Stärkung der Grundkompetenzen am Arbeitsplatz um. Im Rahmen der Strategie Berufsbildung 2030 werden darüber hinaus Massnahmen zur Stärkung der Berufs-, Studien und Laufbahnberatung erarbeitet. Am 15. Mai dieses Jahres hat der Bundesrat zudem Initiativen für ältere Arbeitnehmende beschlossen. Er will unter anderem eine kostenlose Standortbestimmung, Potenzialanalyse und Laufbahnberatung für Personen ab 40 Jahren ermöglichen.

Alle diese Vorhaben sind positiv zu werten. Aber es muss die Frage erlaubt sein, ob diese vor dem Hintergrund der strukturellen Veränderungen, welche die Digitalisierung mit sich bringt, genügen. Vor allem, weil die Wirtschaft in den letzten zehn Jahren von einer starken Konjunktur und tiefer Arbeitslosigkeit profitiert hat. Was passiert, wenn die Wirtschaft in eine Rezession abrutscht? Aktuell verdichten sich die Zeichen für einen solchen Abschwung.

Kurzum: Weiterbildung ist einer der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren für die Schweizer Volkswirtschaft. Er führt dazu, dass das vorhandene Lern- und Leistungspotential optimal genutzt wird. Die parlamentarische Gruppe Weiterbildung tritt also rechtzeitig auf den Plan.

Von Bernhard Grämiger, Schweizerischer Verband für Weiterbildung (SVEB)

Die Herausforderungen der Digitalisierung sind zahlreich. Man denke nur an alle, die ihren Beruf im Kontext einer analogen Welt gelernt haben und nun mit einem Paradigmenwechsel konfrontiert sind. Im Zuge dieser Entwicklung wird das lebenslange Lernen zu einem zentralen Konzept; das Berufs- und Weiterbildungszentrum (BWZ) Lyss hat gemeinsam mit Samsung ein Pionierprojekt für Gesundheitsberufe gestartet. 

Leader in der Digitalisierung

Das BWZ Lyss hat sich als Leader in der Digitalisierung im Bildungsbereich im Raum Biel-Seeland etabliert. Das Pionierprojekt mit zwei Erwachsenenklassen im Bereich Gesundheit (FaGe) richtet sich speziell an Menschen, die nach einer beruflichen Auszeit, auf Grund einer Schwangerschaft zum Beispiel oder wegen eines Quereinstiegs, eine Weiterbildung absolvieren wollen. Im Fokus der Klassen steht die Schärfung der digitalen Kompetenzen der Studierenden. Denn eine angemessene Medienkompetenz ist heute ein unabdingbarer Teil der Berufsbildung, was sich auch in den Vorgaben des Branchenverbands OdA Santé ablesen lässt. «Wir wollen die Marktfähigkeit unserer Lehrabgänger erhöhen und gleichzeitig den aktuellen Erwartungen der Wirtschaft anpassen», unterstreicht der Rektor des BWZ Lyss, Bernhard Beutler. 

Der digitale Unterricht wird schrittweise eingeführt, und zwar interaktiv, nicht einfach vom Notizblock aufs Notebook. Es erfolgt ein sorgfältig erarbeiteter pädagogischer IT-Support – eine wichtige Hilfe für Lehrpersonen wie auch zur Unterstützung des individuellen Förderns der Lernenden. Dabei wird kein papierloser Unterricht angestrebt. Der traditionelle Ausdruck als kreatives Element behält seinen Platz. Phantasie, Esprit, Sprachgewandtheit und elektronische Mittel werden harmonisch verbunden, die Schulkultur bleibt.

Ein starker Partner

Massgeblich unterstützt wird das Projekt im Rahmen der Smart Classroom Initiative von Samsung Schweiz. Martin Zust, seines Zeichens Head of Corporate Affairs des Unternehmens, sagt dazu: „Das Vorhaben des BWZ Lyss zeigt auf, wie wichtig das lebenslange Lernen im Kontext neuer digitaler Anforderungen für Menschen im Berufsalltag ist.“ Denn einerseits erweitert sich das persönliche Kompetenzportfolio der Lernenden, und andererseits vergrössert die Digitalisierung die Methodenvielfalt des Unterrichts und sorgt für eine effizientere Verwaltung des Unterrichtmaterials. 

Erster Jahrgang abgeschlossen

Das Aneignen von Kompetenzen, die es zur effizienten Nutzung von Computern, Notebooks oder Tablets bedarf, ist keineswegs trivial. Es gehört bisweilen Überwindung dazu, sich auf einen Erwachsenen-Lehrgang einzulassen, der massgeblich auf digitalen Unterricht setzt. Marianne Lüscher, die in der Erwachsenenklasse am BWZ Lyss ihre Ausbildung als FaGe bestritten hat, findet es aber wichtig: „Für mich war es eine gute Erfahrung, in der Berufsschule, am Computer zu lernen. Bei uns im Betrieb wird jetzt neu auch alles digitalisiert, was eine grosse aber zukunftsorientierte Umstellung ist“.

Die Absolventen und Absolventinnen der Erwachsenenklasse erlernen eine selbstverständlichere Herangehensweise an digitalisierte Abläufe und in der Praxis kann die neue Medienkompetenz problemlos angewendet werden. Das neue Rüstzeug befähigt zu einem kompetenteren Umgang mit digitalen Medien. 

Ein Konzept das Schule macht

Mit dem Wissen des geglückten Auftakts, werden im Zuge der Gesamtdigitalisierung des BWZ Lyss auch in Zukunft FaGe-Erwachsenenklassen und junge Lernende in der Medienkompetenz geschult und gefördert. Und das Ziel ist klar: eine gefestigte Medienkompetenz ermöglicht den Lernenden eine souveräne Navigation der täglichen Herausforderungen in der Informationsgesellschaft. 

Von Pia De Carli, Press Officer Samsung Electronics Switzerland.

Die Bildung gilt als die grösste Ressource der Schweiz. Bei der beruflichen Grundbildung nutzen wir sie und leben Chancengleichheit weltweit in einer Vorreiterrolle vor. Bei der Aus- und Weiterbildung können wir noch besser werden.

Die Schweiz zeichnet sich im internationalen Vergleich durch ihren robusten und anpassungsfähigen Arbeitsmarkt und eine hohe Zufriedenheit der Arbeitskräfte aus. Die Digitalisierung, die als vierte industrielle Revolution beschrieben wird, setzt allerdings neue Vorzeichen für die Wirtschaft, aber auch für den einzelnen Menschen am Arbeitsplatz: Schneller, wandelbarer, vielseitiger. Diese Schlagworte umschreiben nicht nur die Chancen der digital vernetzten Welt, sondern auch die persönliche Karriereplanung. Diese unabwendbare Veränderung kann allerdings auch Angst machen. Hier sind wir gefordert. Die Digitalisierung soll bei näherem Hinsehen für Arbeitskräfte nicht zum Schreckgespenst, sondern zu einer guten Fee werden. Wie? Das lebenslange Lernen muss zu einem unverzichtbaren Begleiter sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber werden, um die neuen Herausforderungen meistern und den Wirtschafts- und Denkplatz Schweiz konkurrenzfähig halten zu können. 

Aus diesen Überlegungen hat der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) zusammen mit digitalswitzerland die Kampagne #LifelongLearning aus der Taufe gehoben. Unsere Mitgliederverbände können Gesicht zeigen und einem breiten Publikum deutlich machen, welchen Mehrwert Weiterbildung schafft – für sie und das Unternehmen. In Ton und Bild geben Arbeitnehmer ein starkes Zeugnis ihres lebenslangen Lernens ab. Eindrücklich ist, dass vom Jungtalent bis zur Altmeisterin alles vertreten ist, und wer aus eigenem Antrieb am Arbeitsplatz fit bleiben will.  

Nebst der Digitalisierung, die das Gesicht der Arbeit wandelt, bekommt die Schweiz wie in anderen Industriestaaten die Tendenz einer alternden Gesellschaft zu spüren. In den nächsten zehn Jahren werden den Schweizer Unternehmen gegen eine halbe Million Fachkräfte für Vollzeitstellen fehlen. Denn: Während die sogenannte Babyboomer-Generation in Rente geht, treten weniger Junge ins Erwerbsleben ein. Wegen der so entstehenden Lücke, wird sich der Wettbewerb um die begehrten Arbeitskräfte intensivieren. Wir müssen also die Freude am Lernen wecken, die Weiterbildung «on the job» attraktiver machen und Anreize setzen, dass es sich lohnt, mit und für den Arbeitgeber weiterkommen zu wollen. Nicht umsonst geniesst gerade die Schweizer Grundbildung weltweit einen exzellenten Ruf: Wir haben es mit der dualen Ausbildung in Berufsschule und im Unternehmen exemplarisch geschafft, dass in der Theorie gewonnene Kenntnisse am Arbeitsplatz gefestigt werden können. Gerade bei der schulischen Weiterbildung kommt bereichernd dazu: Schwierige Aufgaben aus dem Unternehmen werden in den Klassen diskutiert und verschiedene Denkanstösse in die Firmen zurückgetragen. Dieses Miteinander, das sinnbildlich fürs gemeinsame Weiterkommen steht, sollte während des gesamten Berufslebens, also auch bei älteren Arbeitnehmern, möglich bleiben.

Die Digitalisierung und die steigende Lebenserwartung beflügeln aber auch die freiwillige Arbeit über das Pensionsalter hinaus. Diesem Wunsch von immer mehr Arbeitnehmern dürfen jedoch politisch keine Steine in den Weg gelegt werden. Gleichzeitig kann die Arbeitsmarktfähigkeit von älteren Arbeitskräften gestärkt werden. Deshalb ist der Bundesrat im Mai dieses Jahres in die Offensive gegangen und hat ein Massnahmenpaket verabschiedet, das Menschen im Alter ab 40 Jahren unterstützen will, eine Weiterbildung oder neue Ausbildung in Angriff zu nehmen. Die Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen, wie wichtig diese Doppelstrategie ist: Während 186’000 Personen derzeit über das Pensionsalter hinaus arbeiten, ist der Anteil der Unterbeschäftigten in rentennahen Jahrgängen am stärksten gestiegen. Gerade diese Jahrgänge sind meist nicht nur erfahrene Fachleute, sondern kennen sich auch in ihrem Unternehmen besonders gut aus. Sie bringen also vieles mit, um mit einer Weiterbildung die Chancen der Digitalisierung zu packen. 

Welche sind die zukünftigen Anforderungen für den Aufbau einer beruflichen Laufbahn? Was sind heute die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren auf dem Arbeitsmarkt? Eine neue Studie von Lee Hecht Harrison (LHH) zeigt, dass Qualifikationen und kontinuierliche Weiterbildungen die wichtigsten Differenzierungsmerkmale auf dem Schweizer Arbeitsmarkt sind. LHH ist Weltmarktführer in den Bereichen Talent Development und Career Transition, und understützt jedes Jahr Tausende von Menschen bei ihrer beruflichen Neuorientierung. 55% der LHH-Kandidaten glauben, dass Weiterbildung für ihren langfristigen beruflichen Erfolg unerlässlich ist, während 85% der älteren Arbeitnehmenden eine Weiterbildung empfehlen würden, um die Arbeitsmarktfähigkeit zu erhalten.

Förderung zukünftiger Kompetenzen

Bei der Zukunft der Arbeit geht es vor allem um die Akkumulation von Kompetenzen. Unternehmen genauso wie Arbeitnehmende müssen eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung und Umschulungsmentalität nähren; um den zukünftigen Bedarf in Berufen mit hohem Fachkräftemangel zu decken und ein wettbewerbsfähiges Qualifikationsniveau halten zu können. Mit der Transformation des Arbeitsmarktes in eine stärker digital ausgerichtete Wirtschaft, muss die Lücke bei den digitalen Kompetenzen geschlossen werden, um Marktrelevanz und Beschäftigungsfähigkeit zu gewährleisten. Sehr viele der heutigen Berufe verändern sich stark oder drohen gar ganz zu verschwinden. Die rasante Geschwindigkeit der Digitalisierung führt bisweilen dazu, dass Kompetenzen und Fachkenntnisse schnell überholt sind.

Die aktive Förderung der Rahmenbedingungen für ein lebenslanges Lernen ist der Schlüssel zur Verringerung der Kluft zwischen Über- und Unterangebot an Qualifikationen. Darüber hinaus müssen sich alle Marktteilnehmenden wie Regierung, Unternehmen und politische Entscheidungsträger weiterhin auf einen funktionierenden sozialen Dialog konzentrieren; dazu gehört auch, darüber nachzudenken, wer für die entstehenden Kosten verantwortlich ist.

Kontinuierliches Lernen –bis über das Pensionsalter hinaus

Mit der zunehmenden Alterung der Schweizer Bevölkerung gewinnen alle Mitarbeitenden an Bedeutung. Die Integration älterer Arbeitnehmenden wird in Zukunft angesichts des Fachkräftemangels noch wichtiger werden. Auch weil ältere Arbeitnehmende grosses Potenzial, Motivation und wertvolle Fähigkeiten mitbringen. Obwohl andere Studien gezeigt haben, dass die Weiterbildungsbereitschaft mit zunehmendem Alter abnimmt, weist die LHH-Studie darauf hin, dass eine so einschneidende Erfahrung wie beispielsweise eine Entlassung diese Wahrnehmung deutlich verändern kann. Umso wichtiger ist es, in der eigenen Standortbestimmung proaktiv zu agieren. Die Notwendigkeit einer regelmässigen Überprüfung der eigenen Kompetenzen ist in der sich schnell verändernden Gegenwart des 21. Jahrhunderts unabdingbar.

Alternative Arbeitsformen als Katalysator nutzen

Die digitale Welt und die damit einhergehende neue wirtschaftliche Realität schafft Raum für neue und flexible Arbeitsweisen. 67% der Outplacement-Kandidaten von LHH empfehlen als Alternative zur Vollzeitbeschäftigung flexible Modelle, und mehr als ein Viertel (28%) aller Befragten empfiehlt die Möglichkeit der Selbständigkeit, um unabhängig vom Alter weiterhin am Berufsleben zu partizipieren. Fest steht, egal ob in Teilzeit, freiberuflich oder selbstständig: wir müssen uns den neuen Formen der Arbeit stellen und sie als die neue unumgängliche Realität behandeln.

Die Zukunft vorbereiten

Unternehmen spielen natürlich eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, für die Mitarbeitenden einen kontinuierlichen und soliden beruflichen Rahmen zu sichern. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass jeder Mensch der wichtigste Akteur in seinem eigenen Berufsleben ist: hauptverantwortlich für die Gestaltung und Stärkung seiner beruflichen Perspektiven.

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