Dank der elektronischen Krankengeschichte (KG) wird in Arztpraxen nachweislich Zeit gespart: Patientenakten müssen nicht mehr bereitgelegt, zwischendeponiert und nach der Konsultation abgelegt werden. Die Dossiers sind stattdessen mittels Mausklick verfügbar, und das an jedem Arbeitsplatz.

Die Vorteile der elektronischen Krankengeschichte

Patientinnen und Patienten sind es mittlerweile gewohnt, dass medizinische Fachpersonen während des Gesprächs Informationen am Computer erfassen. Und die Erfahrung zeigt, dass Praxen, die bereits auf eine elektronische Dokumentation umgestiegen sind, nicht mehr zur Papierform zurückkehren möchten. Die Effizienzsteigerung, welche sich durch die Umstellung auf die elektronische KG ergibt, zeigt sich nicht nur in der Zeitersparnis im täglichen Betrieb, sondern auch in einer Steigerung der Dokumentationsqualität, Reduzierung der Verwaltungskosten und der Schaffung zeitgemässer Arbeitsplätze für Ärztinnen und Ärzte und MPA.

Die Möglichkeiten der elektronischen KG haben sich in den letzten Jahren massgeblich weiterentwickelt: eine einfache und übersichtliche Bearbeitung der Daten ist mittlerweile selbstverständlich. Auch das Ausstellen der Rezepte ist erleichtert worden. Das Medikament und die Dosierung werden am Computer eingegeben und ein Rezept wird maschinell erstellt. Ein zusätzlicher Vorteil entsteht hier für die Apotheken: da das Rezept nicht mehr von Hand geschrieben ist, muss die Apothekerin oder der Apotheker nicht zuerst die Handschrift der Ärztin oder des Arztes entziffern; eine falsche Abgabe der Medikamente wird so verhindert.

Austausch der Laborresultate

Mit Hilfe einer entsprechenden digitalen Schnittstelle können Daten von externen Labors in der elektronischen KG abgerufen werden. Die ermittelten Resultate lagern in elektronischer Form in einem «Postfach» und die Werte werden automatisch ins Laborblatt des Patienten übertragen, was einer falschen Datenerfassung vorbeugt.

Direkte Verrechnung aus der Praxissoftware oder externe Verrechnung

Diverse Patientenadministrationssysteme ermöglichen die Verrechnung der Leistungen direkt aus dem Programm. Mittels Schnittstellen können Patientenrechnungen erstellt und das Inkasso auch an externe Firmen, wie zum Beispiel die Ärztekasse, Medipa und Curabill weitergegeben werden. Dank dieser Schnittstelle wird der Fakturierungs-Prozess einfacher und effizienter.

Direkte Datenübertragung an Krankenkassen

Dank diverser Intermediäre wird auch der Datenaustausch mit Krankenkassen und Suva vereinfacht. Arztpraxen können ihre Rechnungen direkt an die Intermediäre übermitteln, die diese Daten dann an die Krankenkassen weiterleiten. So kann ein einheitliches und digitales Datenformat gewährleistet werden.

Termin-Organisation

Termine von Personen, Räumen und Geräten lassen sich mit der elektronischen Agenda einfach planen. Dank nebeneinander dargestellter Termine der Ärztin oder des Arztes, des MPA-Teams und von Räumen sowie Geräten ist eine schnelle Übersicht gewährleistet. Neue Termine können rasch eingetragen und an allen Arbeitsstationen einer Praxis sichtbar gemacht werden. Gerade in einer Praxis mit mehreren Ärzten sorgt dies für grössere Effizienz im Alltag. Das Durchstreichen oder Radieren der Termine bei Änderungen, was in der Papier-Agenda zu Verwirrung führen kann, ist Vergangenheit. Auch das handschriftliche Erstellen einer Terminkarte wird durch das Ausdrucken einer Terminkarte ersetzt. Ergänzt wird die elektronische Agenda durch ein Erinnerungssystem, welches kurz vor dem Termin eine E-Mail oder SMS an den Patienten schickt. Dies vermindert das Fernbleiben der Patienten und erspart den MPA, diese danach zu kontaktieren.

Dokumentenverwaltung

Was früher aufwendig in Dossiers abgelegt werden musste und viel Platz benötigte, wird heute elektronisch gespeichert. Verschiedenste Arten von Dokumenten (Word, Excel, PowerPoint, PDF, etc.) und Bildern (JPG, PNG, TIF, DICOM, etc.) können in das Patientenadministrationssystem importiert und direkt beim entsprechenden Patienten abgelegt werden. Und werden Dokumente zu einem späteren Zeitpunkt wieder benötigt, muss lediglich die Akte des Patienten oder der Patientin aufgerufen und das Dokument in der Ablage ausgewählt werden. Somit fällt das zeitintensive Durchsuchen der Papier-Patientenakten und die Ablage physischer Dossiers weg.

Online-Terminvergabe

Die Buchung von Terminen online ist für Patienten und Patietinnen sowie Praxen einfacher und verhindert Missverständnisse. Es ist zeitsparend, wenn Termine online gebucht, angenommen oder abgelehnt werden können und der Termin automatisch in eine elektronische Praxis-Agenda übertragen wird und der Patient oder die Patientin sieht in Echtzeit freie Termine in einer Online-Agenda. Auch für den Schutz der Daten ist gesorgt, da diese auf Servern in der Schweiz gespeichert werden.

Wie schützen Sie Ihre Patientendaten?

Digitalisierung bedeutet auch, dass Ihre Patientendaten elektronisch in einer Datenbank vorhanden sind. Ihre Patientendaten sind ein wertvolles Gut und diese vertraulichen Daten gilt es zu schützen. Die Digitalisierung birgt die Gefahr von unbefugtem Zugriff. Leider ist nicht auszuschliessen, dass bei unbefugtem Zugriff auf einen Computer aufgrund unsicherer Verbindung der Patient in seiner Persönlichkeit verletzt wird. Exakt hierfür gibt es entsprechende Lösungen, die einen sicheren Schutz für Ihre Daten bieten: 

Eine Firewall wirkt wie eine Schutzmauer und wehrt zusammen mit entsprechender Virenschutzsoftware unerlaubte Zugriffe von aussen ab. 
Ausserdem ist auch die Sicherung Ihrer Patientendaten unerlässlich. Sind Sie unsicher, wie gut Ihre Patientendaten geschützt sind und ob eine Datensicherung eingerichtet ist? Dann fragen Sie Ihren Software-Lieferanten oder IT-Betreuer nach entsprechenden Lösungen, damit Sie sich sorglos um Ihre Patienten kümmern können.
Fazit

Digitalisierung bedeutet nicht nur neue Technologien, sondern auch neue Arbeitsweisen, neue Geschwindigkeiten, neue Prozesse. Alle diese Faktoren können helfen, Arbeit effizienter zu erledigen. Zentral bleibt jedoch der Mensch. Daher ist es wichtig, dass die technischen Entwicklungen harmonisch in die Praxiswelt eingepasst werden. Deshalb steht an erster Stelle nicht das Umsetzungstempo neuer Lösungen, sondern deren Benutzerfreundlichkeit und Zweckmässigkeit.