An der SmartSuisse 2019 in Basel wurde klar: Die heutigen Lösungen bewältigen das Mobilitätswachstum nicht. Es braucht neue Ansätze, ermöglicht durch Digitalisierung. Wie diese Lösungsansätze aussehen und welche Herausforderungen die Städte angehen, wurde unter Experten diskutiert. Eine der grössten Herausforderungen besteht darin, die komplexen Aufgaben der Städte mit gesamtheitlichen Konzepten anzugehen.
Innovationen wie das Internet der Dinge, Blockchains, künstliche Intelligenz oder autonome Technologien helfen, Dienstleistungen noch verlässlicher, einfacher und flexibler zu gestalten.
Unsere Grundversorgung bleibt die gleiche. Die Art und Weise, wie wir sie erleben, verändert sich jedoch. Wir tun es vernetzter, digitalisierter, nachhaltiger. Dadurch fügen sich Leistungen von Dienstleister noch nahtloser in den individuellen Alltag ein, vereinfachen das Leben und erhöhen dadurch die Lebensqualität der Bevölkerung. Dies sind auch wichtige Ziele in Smart Citys.
Lösungen für Logistik und Mobilität
Vor allem in der Logistik und der Mobilität müssen neue vernetzte Konzepte entworfen werden, wobei Städte und Gemeinden bei deren Herausforderungen unterstützt werden. Logistik und Mobilität sollen vernetzter, individueller und effizienter werden, gleichzeitig aber weniger Staus, weniger Lärm und weniger Umweltbelastung verursachen.
Mit diesem Ziel wird auch die Verarbeitung und Zustellung von Paketen grundlegend neu organisiert. Bis 2020 werden drei neue regionale Paketzentren in Cadenazzo (TI), Untervaz (GR) und Vétroz (VS) gebaut. Auch neue Zustellmodelle wie zum Beispiel Micro-Hubs werden getestet. Das sind kleine Umschlagplätze für Pakete, die an zentralen Stellen in Städten platziert und für die Zustellung genutzt werden. Die Zustellung könnte unter anderem mit elektrischen Ladevelos erfolgen, welche die Waren ins Herz der Stadt bringen.
In Bereichen der innerstädtischen Logistik zeigen sich weitere Probleme. Eine grosse Herausforderung sind Baustellen mitten in der Stadt. Der Platz ist sehr beschränkt, weshalb die Abläufe minutiös geplant werden und exakt ineinandergreifen müssen. Hier kann mit Expertise ein Beitrag geleistet werden, indem auf Baustellen die Logistik mittels Einsatz von neusten Technologien intelligent und damit effizienter gestaltet wird.
In der Mobilität ist ein wichtiges Ziel, dass die Bürgerinnen und Bürger Verkehrsmittel individuell nutzen und kombinieren können. Ob ÖV, (Leih-)Velo, Auto oder Taxi – erst durch eine Verknüpfung lassen sich die Potenziale der verschiedenen Verkehrsmittel und des gesamten Verkehrssystems optimal erschliessen.
Wie dies umgesetzt werden kann, wird zum Beispiel im Mobilitätslabor in Sion getestet. Ein aktuelles Pilotprojekt ist «Kollibri» in Brugg (AG). Dabei werden Shuttlebusse eingesetzt, in denen für Passagiere mit ähnlichen Fahrten gebündelt werden. Fahrgäste gelangen bequem bis zu ihrer Haustüre, teilen sich aber ein Fahrzeug. Kollibri kombiniert individuelle Mobilität mit attraktiven Preisen.
Das Mobilitätslabor und das Projekt Kollibri zeigen exemplarisch, dass gerade bei Smart City die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure sehr wichtig ist. Nur in enger Abstimmung können Themen geordnet angegangen und gelöst werden. Dies hat sich auch an der SmartSuisse gezeigt.
Von Claudia Pletscher, Leiterin Entwicklung und Innovation bei der Post
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