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Q&A Session für Digitaltag Partner

Die Digitalisierung ist die Realität. Über 50% der Weltbevölkerung hat Zugang zum Internet und nutzt über Smartphones, Laptops und weitere mobile oder stationäre Geräte das unerschöpfliche Angebot digitaler Dienstleistungen in praktisch allen Lebensbereichen; rund um die Uhr und oft mehrere Stunden am Tag. Unternehmen in allen Branchen und Verwaltungen auf allen Staatsebenen transformieren ihre Prozesse in den digitalen Raum. Leistungsfähige Netzwerke und zahllose Sensoren unterstützen die umfassende digitale Steuerung der Transport-, Energie- und Kommunikationsflüsse.

Diese umfassende Digitalisierung verursacht eine explosionsartig wachsende Menge an Daten. Zahllose digitale Geräte, Applikationen und Sensoren speisen permanent einen gigantischen globalen Datenstrom. Diese Daten sind Basis für ein immer umfassenderes Wissen über jedes Individuum, jedes private Unternehmen und jede öffentliche Institution, welche die digitalen Infrastrukturen nutzen oder über andere Wege digital erfasst werden. Wer über diese Daten verfügt, kann daraus Wissen ableiten und Macht ausüben – zu wirtschaftlichen aber auch zu politischen Zwecken.

Im digitalen Zeitalter sind Daten die Basis für Macht und Reichtum. Über zwei Milliarden Menschen erfassen täglich ihre privatesten Daten auf Facebook, Whatsapp und Instagram. Unternehmen, die dank dieser Daten über bis dahin ungekannte globale, wirtschaftliche und politische Macht verfügen. Allen Bekenntnissen zum Schutz der Privatsphäre der User zum Trotz bleibt die gigantische Akkumulation privater Daten und deren Auswertung zu wirtschaftlichen Zwecken der Kern des Geschäftsmodells von Facebook. Mit der Internetwährung Libra folgt die Ausdehnung dieses Geschäftsmodells in den Bereich der Finanzdienstleistungen. Facebook-Dienstleistungen im Versicherungs-, Gesundheits- oder Bildungswesen werden sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Politische Dienstleistungen sind zwar etwas heikler, aber der Tag ist nicht fern, an dem sich die datenbasierte Machtfrage stellt: wer weiss mehr über die Bürger einer Stadt oder eines Landes – die dortige Regierung oder Facebook? Dieselbe Frage lässt sich auch in Bezug auf Google, Amazon, Apple oder andere globale Digitalunternehmen stellen.

Selbstbestimmung im digitalen Zeitalter bedeutet Zugang und Nutzung der Daten, die ein Individuum, ein privates Unternehmen oder eine öffentliche Institution betreffen, zu kontrollieren, an den Ergebnissen der Nutzung zu partizipieren sowie die Möglichkeit, diese Daten selber ungehindert zu nutzen.

Angesichts der Datenkonzentration und -akkumulation bei den globalen Internetplattformen sowie der fehlenden Möglichkeit, Zugang und Nutzung dieser Daten zu kontrollieren, ist die digitale Selbstbestimmung der Schweiz akut bedroht. Die Daten über die Schweiz befinden sich nur zu einem kleinen und abnehmenden Teil unter Kontrolle der Schweizer Bürgerinnen und Bürger und ihrer Unternehmen und Institutionen. Die Schweiz steht – wie andere Länder auch – vor der grundsätzlichen Frage, wie sie die digitale Selbstbestimmung im Sinne der Kontrolle und der Nutzung von Daten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten gewährleisten will und welche Massnahmen dazu notwendig sind.

Zur Verwirklichung der digitalen Selbstbestimmung sind der Schutz der Privatsphäre durch den Datenschutz sowie der Schutz des Geschäfts- und Amtsgeheimnisses notwendige aber noch keine hinreichenden Bedingungen. Zusätzlich braucht es Kenntnis über die Existenz dieser Daten, konkrete Kontroll- und Partizipationsinstrumente sowie Schnittstellen und Werkzeuge, um die Daten selber nutzen zu können.

Über diese Rechte und Instrumente hinaus erfordert die digitale Selbstbestimmung zusätzlich die Kooperation in der Datennutzung. Gegenüber der erdrückenden Datenmacht der globalen Internetplattformen sind einzelne Individuen, Unternehmen und Institutionen chancenlos. Der Zusammenschluss auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene zur gemeinsamen vertrauenswürdigen Nutzung der Daten ist daher eine weitere Grundbedingung für die digitale Selbstbestimmung einer Stadt, einer Region oder eines Landes.

Für die Verwirklichung der digitalen Selbstbestimmung braucht die Schweiz einen vertrauenswürdigen Datenraum, einen “Swiss Data Space”. Der Swiss Data Space ist die Summe der Massnahmen – politisch, rechtlich, wirtschaftlich, technisch und kulturell – um Zugang und Nutzung der Daten, welche sich auf die Schweiz beziehen zu kontrollieren; an den Ergebnissen dieser Nutzung zu partizipieren; die selbständige Nutzung der Daten zu ermöglichen und diese Daten über organisatorische Grenzen hinweg gemeinsam zu nutzen.

Endlich war es so weit! Lange haben wir auf diesen Tag hingearbeitet: Bereits zum dritten Mal in Folge fand letzte Woche schweizweit der Digitaltag statt. Ich dufte diesen nun zum zweiten Mal durchführen. Wenn man wie ich so intensiv in die Organisation involviert ist, herrscht selbst einige Tage nach dem Ereignis noch stets anhaltende Freude über den gelungenen Anlass. Dazu gesellt sich auch eine Portion Erleichterung und Wehmut. Für die Vorbereitungen hatten wir nur neun Monate Zeit – und das für einen der grössten Anlässe der Schweiz: Seit Monaten arbeiteten wir unermüdlich und engagiert daran, die Veranstaltung zum Erfolg zu machen und erneut eine Vielzahl an Besuchern einbinden zu können. An über 12 Standorten traf sich die Schweizer Bevölkerung unter dem Motto «digital gemeinsam erleben» in allen Sprachregionen. Es nahmen über 270’000 Besucher am Digitaltag teil. Das abwechslungsreiche Programm bot für jeden etwas.

Alles passte dieses Jahr zusammen: die vielen neugierigen Besucher, die an den zahlreichen Ständen ohne Berührungsängste Neues ausprobierten, der vielfältige und meinungsreiche Austausch, der während den Tell-Diskussionsrunden stattfand, die kritischen Fragen der Zuschauer an die Panel-Teilnehmenden und zu guter Letzt, das strahlende Wetter.

Geglückte Tell-Premiere

Die eigens für den Digitaltag entwickelte Veranstaltungsreihe «tell» stellte sich schon in der Vorbereitungsphase als mein und der ehemaligen Projektleitung persönliches Highlight heraus. Wir tüftelten eine Weile daran herum, bis sich ein passendes Format für unser Vorhaben fand, den offenen Dialog rund um die vielfältigen Themen der Digitalisierung gemeinsam mit der Bevölkerung anzuregen und voranzutreiben – dies mit so vielen Teilnehmenden wie möglich. Die neue Plattform bot die Gelegenheit, den herbeigesehnten Gedankenaustausch mit der Bevölkerung in die Tat umzusetzen. Unsere Erwartungen wurden in jeder Hinsicht übertroffen. Über 1000 TeilnehmerInnen meldeten sich eifrig zu Wort. Obwohl ich leider nicht live bei diesen Gesprächen vor Ort dabei sein konnte, wurde ich zeitnah über deren Entwicklungen informiert und die dazugehörigen Bilder und Aufnahmen lösten sofortige Begeisterung aus. Da ich mich vormittags in Bern befand, lies ich es mir nicht nehmen und schaute noch schnell im Generationenhaus vorbei. Im lauschigen Innenhof herrschte bereits vor der tell-Runde zum Thema «Wie verändert Digitalisierung das Leben» eine tolle Stimmung. Landesweit fanden die insgesamt 20 tells über den ganzen Tag verteilt bis spät abends statt, sodass auch Personen, die im Arbeitsalltag eingebunden waren, daran teilnehmen konnten. Die bisherigen Rückmeldungen bestärken uns enorm in unserem Unterfangen, den Menschen im digitalen Wandel Gehör zu verschaffen. Wir freuen uns jetzt schon auf die Auswertungen und die nächsten tell-Veranstaltungen.

Startschuss am Bahnhofplatz in Bern

Die offizielle Eröffnungsfeier fand dieses Jahr im Herzen der Schweiz statt und war wie an vielen anderen Digitaltag-Standorten Treffpunkt für Jung und Alt. Einige trafen bereits vor den Reden auf dem Bahnhofsplatz ein und warteten gespannt auf das Bühnenprogramm. Spätestens bei der musikalischen Einlage und dem Auftritt des Bundespräsidenten Ueli Maurer blieben immer mehr Passanten stehen. Es war spannend, Teil dieser surrenden Zuschauermenge zu sein. Schon hier wurde fleissig zugehört, gelernt und diskutiert.

Besucherzahlen in allen Landesteilen erfreulich

Unsere Aktivitäten-Landkarte präsentierte sich als bunte Mischung: In St. Gallen eröffnete am Digitaltag die #smarhalle, in der Ausstellungen, Referate, Workshops und Podiumsdiskussionen zum Thema Smart City die Besucher erwarteten. Dieses einzigartige Projekt dauert noch bis am 23. November 2019. Das Angebot reicht unter anderem von Robotergymnastik, einer Kamera, die Geschlecht und Alter (samt Gewährleistung des Datenschutzes) der Passanten bestimmt, bis hin zu Sharing-Angeboten unter dem Motto «Teilen und erleben, statt besitzen». In Lausanne wurden gegen den Abend diverse tells in trendigen Cafés veranstaltet. Die Themen Medien, Mobilität, Cyber-Hygiene, Gaming und Smart City waren gut besucht. Chur bestach durch praktische Anwendungen, wie der Erstellung eines Patientendossiers, dem Umgang mit Gefahren im Netz oder mit spielerischen Anwendungen für Kinder und Jugendliche. Auf der Piazza Riforma in Lugano erwartete die Besucher eine umfangreiche Expo mit vielen Ständen. Dort fand die FabFaire, eine Art Mini-Messe inmitten der Stadt, grossen Anklang. Die Expo mit ihren unzähligen Ständen bot im Zürcher Hauptbahnhof ebenfalls ein abwechslungsreiches Programm. Trotz schönem Wetter war der Ansturm in der Bahnhofshalle gross. Auch die Bühnenshow und die Talk-Runden zogen viele Zuschauer an. Der Kurzfilm «Child of the Earth» des Regisseurs Claudio Fäh berührte uns alle sehr. In Biel waren nebst der spannenden Expo die kollaborativen Cobot-Roboter, die durch die Zusammenarbeit die Effizienz der Menschen steigern, live zu erleben. Die Basler Kantonspolizei unterstütze die Besucher an ihrem Stand mit fünf Schritten zur digitalen Sicherheit, um Daten und Geräte zu schützen. In Genf fanden wie in Lausanne einige tells statt, die mit grossem Interesse verfolgt wurden. Das Kino Rex in Thun eignete sich hervorragend als Austragungsort. Der dort installierte Marktplatz hatte allerhand zu bieten: Cyberschutz, Sport und Zahlungsmittel waren nur einige der vielen Themen, die vorgestellt wurden. In Yverdon-les-Bains kam auch der Spass nicht zu kurz: der Amalgame Club lud zum Tanzvergnügen der etwas anderen Art ein. Vaduz hatte sich dem Thema Smart verschrieben: Smart Tourismus, Smart Bildung, Smart Country, Smart Verkehrt und Smart Kultur. Dies stellt nur einen Auszug des umfassenden Gesamtprogramms dar.

Digitaltag 2020

Unterdessen beschäftigt mich gleichsam die Nachbereitung des diesjährigen Digitaltags und die Planung des nächsten Digitaltags 2020. Nach einer kurzen Verschnaufpause gehen wir somit schon bald in die nächste Digitaltag-Vorbereitungsrunde.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Beteiligten sehr herzlich bedanken, angefangen bei den Besuchern, unseren Partnern, meinem Team und allen anderen Mitwirkenden, die uns tatkräftig unterstützt haben! Nun bleibt einzig der Aufruf, euch den 3. November 2020 in eurem Kalender vorzumerken, denn dann findet der nächste Digitaltag statt. 

Ausbildung, Weiterbildung und Lernen nehmen bei der CSS Versicherung einen wichtigen Stellenwert ein. Im Zuge der Digitalisierung müssen Lernprozesse und Lernformen angepasst und neu umgesetzt werden. Die CSS Versicherung hat darum Grundsätze einer Lernkultur formuliert, die die Basis für lebenslanges Lernen bilden.

Gemäss verschiedener Studien gehen in wenigen Jahren Millionen von Jobs durch Automatisierung verloren. Es wird aber auch prognostiziert, dass im Gegenzug sogar mehr neue Jobs entstehen. Die Automatisierung und die digitale Transformation der Wirtschaft schaffen unter dem Strich wahrscheinlich mehr Jobs als sie eliminieren.

Lebenslanges Lernen – aber wozu?

“I’ve said for years that in our fast paced world, learning is the work.” (Jay Cross 1944 – 2015)

In diesem Kontext besteht das Problem, dass die Qualifikationen der Personen, die einen Job verlieren, oft nicht den Qualifikationen entsprechen, die für neue Jobs erforderlich sind. Es entsteht eine Kompetenzenlücke (= «Skill-Gap»). Diese Lücke zu schliessen, darin besteht die Herausforderung der betrieblichen Bildung (= «Skilling Challenge») – insbesondere da viele dieser neuen Jobs noch gar nicht existieren und es die erforderlichen Kompetenzen erst festzulegen gilt.

Einige Trends und Entwicklungen sind allerding schon heute ersichtlich:

Vom Lernen zum Selbstlernen

Für die CSS ist Lebenslanges Lernen ein zentrales Thema. Der Leitsatz der neuen CSS Lernkultur lautet:

«Kompetente Mitarbeitende und ein wettbewerbsfähiges Unternehmen aufgrund von zukunftsorientierten Lernangeboten und selbstverantwortlichem Lernen.»

Ausbildung und Weiterbildung werden zu den zentralen strategischen Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit (Competitiveness) eines Unternehmens und der Marktfähigkeit (Employability) seiner Mitarbeitenden.

Die Digitale Transformation führt im Bereich Personalentwicklung zu einer Verlagerung von Führung und Lernen zu Selbstführung und Selbstlernen. Mitarbeitenden erhalten neue Lernmöglichkeiten und -formen, um sich selber weiterzubilden. Damit dies nachhaltig und erfolgreich gelingt, möchte die CSS eine (digitale) Selbst-Lernkultur etablieren und fördern:

Grundsätze der CSS Lernkultur

Abbildung: Die Komponenten der CSS Lernkultur (© CSS 2019)

Um Lebenslanges Lernen in der CSS konkret umzusetzen, wurden 12 Grundsätze entwickelt, die die Basis der Lernkultur bilden werden:

Mit dieser Lernkultur will die CSS Gruppe ihre führende Stellung bezüglich Ausbildung im eigenen Betrieb, aber auch in der Krankenversicherungsbranche weiter ausbauen und Lebenslanges Lernen fördern.

In den letzten zwei Jahren hat die CSS bereits einiges umgesetzt:

Im nächsten Jahr führt die CSS zudem eine neue Lernplattform ein, die den Fokus auf Selbstlernangebote sowie soziales und spielerisches Lernen setzt und dadurch Lebenslanges Lernen fördert.

Auf geht‘s

Die CSS setzt mit ihrer Lernkultur auf neue Lernformen – beim digitalen, wie auch beim Präsenzlernen. Die zwölf Grundsätze sind die Grundlage, um auch in Zukunft die richtigen Lernangebote bereitzustellen, um als Unternehmen und als Mitarbeitende wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Eigenverantwortung für den Lernfortschritt steht im Mittelpunkt und wird mit aktuellen Lerninhalten, einer modernen Lerninfrastruktur und verschiedenen Begleitmassnahmen untersützt.

Die CSS begrüsst die Kampagne von Digital Switzerland zu Lebenslangem Lernen und freut sich bereits darauf, sich mit Fachleuten und Interessierten zu diesem Thema auszutauschen.

CSS Gruppe – Warum wir teilnehmen – #SwissDigitalDay

Gemäss der WEF-Studie „The Future of Jobs“ aus dem Jahre 2018 ist in den nächsten Jahren ein Jobwachstum zu erwarten, das Qualität, Standorte, Formate und Dauer neuer Stellen deutlich verändern wird. Arbeitsplätze werden sich flexibel und global verschieben und je nach Technologieakzeptanz und Anpassungsfähigkeit der Beteiligten, werden mannigfaltige Auswirkungen auf die einzelnen Branchen zu spüren sein.

Auch Frauen in der Schweiz werden von dieser Entwicklung voraussichtlich in grossem Masse betroffen sein, da sie überproportional in den typischen KV-Berufen tätig sind, die durch die Digitalisierung stark unter Druck geraten. In den Berufen, die mit der Digitalisierung an Bedeutung gewinnen, sind die MINT-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) besonders gefragt und eben da fehlt immer noch ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis.

Die Begeisterung für Informatik muss in der Schule beginnen. Aber wird der obligatorische Informatikunterricht das Problem lösen? In den nächsten Jahren wohl kaum. Bei den meisten Informatikberufen sind ausserdem deutliche Anzeichen für einen ungedeckten Fachkräftebedarf vorhanden. Hohe Qualifikationsanforderungen erschweren die Suche nach entsprechend qualifiziertem Personal zusätzlich.

Quereinstieg – aber richtig!

Lifelong Learning ist das Gebot der Stunde in unserer digitalisierten Welt. Wie wäre es nun, wenn eine speziell für Frauen entwickelte nationale Umschulungs- und Weiterbildungsinitiative gestartet werden würde, um eine Parität der Geschlechter in der Informatik voranzutreiben?

Ideal wäre es natürlich, wenn während solcher Weiterbildungen nicht auf ein Einkommen verzichtet werden müsste. Unternehmen sollten Quereinsteigerinnen die notwendigen Schulungen intern oder extern ermöglichen: durch finanzielle Unterstützung, zeitliche Entlastungen und flexible Arbeitsmodelle.

Es gilt auch zu betonen, dass die Entscheidung für einen Quereinstieg nicht nur von den Job- und Karriereaussichten getrieben sein sollte. Wie immer in der Berufswahl, sollte man auch seine Eignung und die Begeisterungsfähigkeit für eine neue Tätigkeit überprüfen. Wichtig ist, sich bewusst zu sein, welche Stärken bereits im alten Beruf zur Geltung kamen und auch im neuen Job von Nutzen sein können.

Die Schweiz als Vorbild

Es ist absolut notwendig, dass Schlüsseltechnologien wie auch innovative Produktentwicklungen von einer diversen Belegschaft konzipiert werden. Eine einseitige Perspektive stellt ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Risiko dar und die Schweiz muss hier als ein führendes Innovationsland eine Vorbildrolle einnehmen.

Damit Technologie wirklich zukunftsweisend sein kann, darf sie niemanden ausschliessen. Auch Ginni Rometty, CEO und Präsidentin von IBM, hat sich dementsprechend geäussert: „Damit Technologie wirklich ethisch und unvoreingenommen ist, müssen alle die gleichen Chancen haben, sich an ihrer Entwicklung zu beteiligen.“

Und jetzt?

Der rasche Technologiewandel, die Wichtigkeit der Anwendersicht und der Fachkräftemangel sind an sich eine sehr gute Ausgangslage. Die ursprüngliche Ausbildung und der Abschluss sind wichtig, aber je länger man im Berufsleben steht, umso weniger entscheidend. Entscheidend sind neue Kenntnisse und Erfahrungen, woher auch immer sie kommen. Weiterbildung – eben Lifelong Learning – wird gefordert und gefördert. In zahlreichen Studien wird immer wieder festgestellt, dass sich Frauen eher unterschätzen, für technische Berufe geeignet zu sein. Aber die Informatik braucht dringend eine weiblichere Perspektive!

Damit das gelingt, muss ein Strukturwandel stattfinden. Es braucht nicht nur mehr (weibliche) Vorbilder, sondern vor allem ein Umdenken: in den Unternehmen, in den Ausbildungsinstitutionen, in der Berufsberatung, aber auch in der Familie und in der Bildungspolitik!

Von Dr. Alain Gut, Director Public Affairs, IBM Schweiz AG und Präsident der Kommission Bildung von ICTswitzerland

Eine grundlegende Infrastruktur für sichere Online-Geschäfte zu schaffen, war ein Prozess von fast 20 Jahren. Nun ist die Zeit reif für eine staatlich anerkannte E-ID, denn es ist auch für die Schweizer Volkswirtschaft wichtig, dass deren Einführung nicht unnötig verzögert wird. Beide Kammern des Schweizer Parlaments, d.h. National- und Ständerat, haben das Bundesgesetz zur E-ID mit deutlicher Mehrheit angenommen und die Schlussabstimmung ist für kommenden Herbst vorgesehen. Es gibt weiterhin kritische Stimmen, wobei deren Argumente weitgehend auf Missverständnisse zurück zu führen sind.

Die häufigsten vier Missverständnisse zur E-ID

Missverständnis Nr. 1: Die E-ID ist ein Projekt in privater Trägerschaft

Richtig ist: Die Daten werden vom Staat herausgegeben – und damit auch die E-ID. Die Privaten stellen lediglich die technologische Grundlage für die E-ID zur Verfügung und stellen sicher, dass die E-ID auch im täglichen Leben einfach und sicher genutzt werden kann.

Es ist unbestritten, dass es eine staatlich anerkannte E-ID braucht, um sichere Online-Dienstleistungen beziehen zu können. Denn für Internet-Transaktionen, die eine staatlich anerkannte Identifikation voraussetzen, wie zum Bespiel der Abschluss eines Versicherungsvertrags oder die Bestellung eines Strafregisterauszugs, sind sogenannte Social-Logins z.B. Google-ID, nicht ausreichend.

Im aktuellen Gesetzesentwurf ist eine Aufgabenteilung zwischen dem Staat und Privaten vorgesehen. Private Unternehmen sollen gemäss dem zugrundeliegenden Modell zwar die Aufgabe übernehmen, die technische Infrastruktur bereitzustellen und das Ökosystem aufzubauen sowie – stets im Auftrag der Inhaberinnen und Inhaber von E-ID– die Daten abzugleichen. Es ist aber der Bund, der diese privaten Anbieter anerkennt und beaufsichtigt. Und insbesondere ist es ausschliesslich der Bund, der die eigentliche persönliche E-ID, die nichts anderes ist, als ein gesetzlich geregelter Datensatz, erstellt. So gesehen ist und bleibt der Bund alleiniger Herausgeber der E-ID.

Missverständnis Nr. 2: Die Daten werden von Privaten gesammelt, ausgewertet und monetarisiert

Richtig ist: Der Datenschutz steht auch bei der E-ID an erster Stelle. Eine absolute Sicherheit gibt es leider nie. Aber es wurden geeignete Rahmenbedingungen formuliert, um das Risiko des Datenmissbrauchs weitestgehend zu minimieren. Und: Der schweizerische Datenschützer war von Beginn an eingebunden. Das Datenschutzgesetz ist in seiner strengsten Form für die E-ID garantiert.

Nicht nur haben die Nutzerinnen und Nutzer jederzeit die volle Kontrolle über ihre eigenen Daten und entscheiden selbst, wem sie was und wann bekannt geben wollen. Die im E-ID-Gesetz formulierten Vorschriften gehen zum Teil sogar über das Datenschutzgesetz hinaus. So ist es per Gesetz nicht möglich, Daten zu sammeln und Persönlichkeitsprofile zu erstellen: die Daten müssen nach sechs Monaten gelöscht und Transaktions- und Personendaten müssen getrennt gehalten werden, um Rückschlüsse zu verunmöglichen. Es ist überdies gesetzlich verboten, Daten weiter zu geben, geschweige denn, diese zu verkaufen.

Missverständnis Nr. 3: Bei der E-ID handelt es um einen digitalen Pass

Richtig ist: Die E-ID berechtigt nicht zum Reisen oder zum Grenzübertritt. Bei der E-ID handelt es sich um ein qualifiziertes Login, mit dem man sich im Internet bei Online-Geschäften sicher ausweisen kann.

Die E-ID dient somit nicht der Ausweisung der eigenen Staatsbürgerschaft beim Grenzübertritt. Und es werden deswegen auch keine Passbüros abgeschafft. Die E-ID ist kein elektronischer Pass im staatsbürgerlichen Sinne.

Missverständnis Nr. 4: Anonyme Nutzung im Internet wird nicht mehr möglich sein

Richtig ist: Nicht bei jeder Nutzung werden E-ID Daten geteilt, es gilt der Grundsatz der Datensparsamkeit.

Weitere Verzögerungen bei der Einführung des Gesetzes sind unbedingt zu vermeiden

Es ist keine Frage, dass im Umgang mit Identitätsdaten grösste Vorsicht geboten ist. Bundesrat und Parlament haben mit viel Sachverstand ein ausgewogenes Gesetz erarbeitet, das dem Staat als Herausgeber der E-ID eine tragende Rolle zuschreibt, Sicherheits- und Datenschutzfragen umfassend berücksichtigt und dem aufgrund der raschen Entwicklungen in diesem Bereich dringenden und drängenden Bedürfnis von Privaten und Unternehmen nach einer sicheren Identifikation im Internet Rechnung trägt.

Die Schweiz darf diese Entwicklungen nicht verpassen. Packen wir die Chance: jetzt!