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Gemäss dem Leitsatz, die Schweiz zu einer führenden digitalen Nation zu machen, setzt sich digitalswitzerland im politischen Raum für eine erfolgreiche Digitalisierung der Schweiz ein. Wir kommunizieren unsere Ideen und Positionen aktiv gegenüber politischen Entscheidungsträger:innen und der Öffentlichkeit.
2. April 2025 – Unterstützung der Motion 24.4045 “Die Verfassung braucht einen Digitalisierungsartikel” und der Standesinitiative 24.312 “Digitale Transformation schweizweit mit gebündelten Kräften angehen!“ Zur vollständigen Stellungnahme
10. März 2025 – Stellungnahme zum Geschäft des Bundesrats 23.039 “Bundesgesetz über das nationale System zur Abfrage von Adressen natürlicher Personen” (Adressdienstgesetz ADG) Zur vollständigen Stellungnahme
20. September 2024 – Ja zur Motion „Schluss mit teuren Doppelspurigkeiten bei Gesundheitsdaten. Mehrfachnutzung jetzt anpacken!“ (Nr. 23.3601) Zur vollständigen Stellungnahme
13. September 2024 – Kenntnisnahme der Motion “Durchführung dringend notwendiger Cybersicherheitsprüfungen” (24.3810) Zur vollständigen Stellungnahme
6. September 2024 – Ja zum Geschäft des Bundesrates “Bundesgesetz über den elektronischen Identitätsnachweis und andere elektronische Nachweise” (23.073) Zur vollständigen Stellungnahme
16. Juli 2024 – Stellungnahme zur Verordnung über die Anschubfinanzierung zur Förderung von Digitalisierungsprojekten von hohem öffentlichem Interesse (Art. 17 EMBAG) Zur vollständigen Stellungnahme
25. Juni 2024 – Ja zum Geschäft des Bundesrates “Bundesgesetz über den elektronischen Identitätsnachweis und andere elektronische Nachweise” (23.073) Zur vollständigen Stellungnahme
30. Mai 2024 – Stellungnahme zur Motion „Für eine souveräne digitale Infrastruktur in der Schweiz im Zeitalter der künstlichen Intelligenz (KI)“ an den Ständerat Zur vollständigen Stellungnahme
28. Mai 2024 – Stellungnahme zum Bundesgesetz über die Besteuerung der Telearbeit im internationalen Verhältnis (Ständerat) Zur vollständigen Stellungnahme
22. Mai 2024 – Vernehmlassungsantwort zur Verordnung über den Einsatz elektronischer Mittel zur Ton- und Bildübertragung in Zivilverfahren (VEMZ) Zur vollständigen Stellungnahme
12. April 2024 – Stellungnahme zum Bundesgesetz über die Besteuerung der Telearbeit im internationalen Verhältnis (Nationalrat) Zur vollständigen Stellungnahme
28. März 2024 – Vernehmlassungsantwort Bundesgesetz über Informationssysteme in den Sozialversicherungen BISS Zur vollständigen Stellungnahme
8. Februar 2024 – Vernehmlassungsantwort zur Teilrevision der Mehrwertsteuerverordnung (MWSTV) Zur vollständigen Stellungnahme
19. Oktober 2023 – Stellungnahme zur Vernehmlassung der Revision des EPDG: Umfassende Revision EPDG Zur vollständigen Stellungnahme
6. Oktober 2023 – Stellungnahme zur Vernehmlassung zur Verordnung über den Jugendschutz im Bereich Film und Videospiele (JSFVV) Zur vollständigen Stellungnahme
7. September 2023 – Stellungnahme zum Informationssicherheitsgesetz (ISG).Änderung (Einführung einer Meldepflicht für Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen) (22.073) Zur vollständigen Stellungnahme
2. Juni 2023 – Stellungnahme zum Ausländer- und Integrationsgesetz. Zulassungserleichterung für Ausländerinnen und Ausländer mit Schweizer Hochschulabschluss [22.067] Zur vollständigen Stellungnahme
26. Mai 2023 – Stellungnahme zum Informationssicherheitsgesetz– Einführung einer Meldepflicht für Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen [22.073] Zur vollständigen Stellungnahme
14. April 2023 – Stellungnahme zur parlamentarischen Initiative „Selbstständigkeit ermöglichen, Parteiwillen berücksichtigen“ (18.455) Zur vollständigen Stellungnahme
18. März 2023 – Stellungnahme auf den Entscheid des Nationalrats zur Änderung des Informationssicherheitsgesetzes [22.073] Zur vollständigen Stellungnahme
12. Februar 2023 – Vernehmlassungsantwort zu Bewirtschaftungsmassnahmen für den Fall einer schweren Strommangellage Zur Vernehmlassungsantwort
29. September 2022 – Vernehmlassunganstwort zum Bundesgesetz über den elektronischen Identitätsnachweis und andere elektronische Nachweise (E-ID-Gesetz, BGEID) Zur Vernehmlassungsantwort
9. September 2022 – Vernehmlassungsantwort zur Revision der Maturitäts-Anerkennungsverordnung und der Verwaltungsvereinbarung über die Anerkennung von Maturitätszeugnissen Zur Vernehmlassungsantwort
29. Juni 2022 – Schreiben zur Unterstützung von Artikel 16a des Bundesgesetzes über den Einsatz elektronischer Hilfsmittel bei der Ausübung öffentlicher Aufgaben (EMBaG) an die Mitglieder der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK-N) und an die Mitglieder der Staatspolitischen Kommission des Nationalrats (SPK-N) Zum Schreiben
2. Juni 2022 – Schreiben an den Nationalrat zur Motion „Beteiligung des Bundes beim Aufbau und Betrieb des Nationalen Testinstituts für Cybersicherheit“ [Grüter 20.4495] Zum Schreiben
1. April 2022 – Schreiben an die Mitglieder der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats (WBK-S) zum Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBaG) Zum Schreiben
25. März 2022 – Revision der Verordnung über Fernmeldedienste (FDV) (Anpassung der Grundversorgungsbestimmungen) Zur vollständigen Stellungnahme
18. März 2022 – Änderung der Verordnung über Fernmeldedienste (Sicherheit von Informationen und von Fernmeldeinfrastrukturen und -diensten) Zur vollständigen Stellungnahme
15. März 2022 – Schreiben an den Ständerat zur Motion „Digitalprojekte mit öffentlichem Interesse anschieben – Gesetzeslücke schliessen“ [21.4377, Würth] Zum Schreiben
13. Januar 2022 – Änderung des Ausländer- und Integrationsgesetzes: Zulassungserleichterung für Ausländerinnen und Ausländer mit Schweizer Hochschulabschluss [Mo Dobler 17.3067] Zur vollständigen Stellungnahme
25. März 2021 – Stellungnahme zum Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBaG) Zur Stellungnahme
15. März 2021 – Schreiben zur Motion „Provisorische Rechtsöffnung, Anpassung an die gewandelte Geschäftspraxis (Digitalisierung)“ [19.3448, Dobler] Zum Schreiben
26. Februar 2021 – Stellungnahme zur Änderung des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) Zur Stellungnahme
Bern/Zürich, 13.10.2021 – Die E-ID ist eine wichtige Komponente, um die Schweiz bei der Digitalisierung voranzubringen. Der Verein digitalswitzerland begrüsst deshalb, dass der Bundesrat das Thema E-ID rasch wieder aufnimmt und die Diskussion über den Nutzen und die Anforderungen der Schweizer E-ID mit einer öffentlichen Konsultation lanciert. Die Konsultation wird am 14. Oktober 2021 mit einer öffentlichen Diskussion an einer Konferenz abgeschlossen.
In der Herbstsession 2021 sorgten neben der Corona-Politik auch die Freigabe der Kohäsionsmilliarde, die Korrektur-Initiative (Waffenexport), das Organspende-Gesetz sowie die Wahl von Stefan Blättler zum neuen Bundesstaatsanwalt für Schlagzeilen.
Auch das Filmgesetz, besser bekannt als «Lex-Netflix», wurde beraten. Das Gesetz sieht vor, dass Streaming-Plattformen vier Prozent ihres Schweizer Umsatzes in Schweizer Filmproduktionen investieren müssen. Dagegen wehrte sich eine Allianz von bürgerlichen Jungparteien: Die Jungpolitiker/innen forderten die Räte auf, auf die Investitionspflicht zu verzichten und drohten mit dem Referendum. Trotzdem wurde die Vorlage im Nationalrat mit 124 zu 67 Stimmen (3 Enthaltungen) und im Ständerat mit 32 zu 8 Stimmen (4 Enthaltungen) deutlich angenommen. Die Referendumsfrist beginnt nach der Publikation im Bundesblatt und dauert 100 Tage.
Ebenfalls verabschiedet wurde die «Armeebotschaft 2021». Der Verpflichtungskredit von rund 2,3 Milliarden Franken umfasst unter anderem Ausgaben für den Ausbau der Cyberabwehr.
Geschäfte im Nationalrat
Der Nationalrat sprach sich als Erstrat mit 145 zu 39 Stimmen (7 Enthaltungen) für die sechs gleichlautenden Motionen «Vertrauenswürdige, staatliche E-ID» aus. Das Anliegen ist breit abgestützt und dürfte auch im Ständerat gute Chancen haben. Parallel zur Debatte im Parlament hat auch der Bundesrat beschlossen, bei der E-ID vorwärtszumachen. Bis zum 14. Oktober läuft eine öffentliche Konsultation zum Zielbild E-IDunter Federführung des Bundesamtes für Justiz (BJ).
In ihrem ablehnenden Votum erinnerte Bundesrätin Karin Keller-Sutter daran, dass die Höchstzahlen und Kontingente für die Zuwanderung auf einem Volksvotum basieren. Mit der Motion Dobler 17.3067, zu welcher der Bundesrat im zweiten Halbjahr 2022 eine Botschaft verabschieden werde, würde bereits eine Ausnahme für ausländische Studienabgänger/innen von Schweizer Universitäten und Hochschulen geschaffen. Weitere Anpassungen am Zuwanderungssystem müssten gesamtheitlich geprüft werden, was im Rahmen des Postulats Nantermod 19.3651 bereits geschehe.
Ebenfalls nicht behandelt, sondern zur Vorprüfung an die Kommission gewiesen, wurde die Motion «Gesetzliche Grundlagen für Homeoffice schaffen» von Daniel Jositsch (SP). Diese steht im Kontext mit der vor kurzem abgeschlossenen Vernehmlassung zur Revision der Verordnung 2 zum Arbeitsgesetz (E-ArGV 2), mit der das Arbeiten in betroffenen Branchen punktuell hätte flexibilisiert werden sollen (siehe Stellungnahme von digitalswitzerland).
Neue Vorstösse im Parlament
Cybersecurity heisst das Thema der Stunde: Aufgerüttelt durch Cyberattacken auf Schweizer Gemeinden und Firmen wurden während der Session nicht weniger als zehn neue Vorstösse eingereicht (siehe Dossier «Cybersecurity und Informationsschutz» auf politoscope.ch). Und auch der Bundesrat sieht Handlungsbedarf und verabschiedete Anfang September die Botschaft zur Änderung des «Militärgesetzes und Armeeorganisation» an das Parlament. Darin plant er, ein Kommando Cyber zu schaffen und die Milizbestände in diesem Bereich auszubauen.
Alle weiteren neuen Vorstösse und Informationen zur Session finden Sie auf der Monitoring-Plattform politoscope.ch. Diese wird exklusiv unseren Mitgliedern zur Verfügung gestellt.
Andreas W. Kaelin, Deputy Managing Director, Geschäftsstelle Bern
Mit der geplanten Anpassung der Verordnung 2 zum Arbeitsgesetz hätte den Führungs- und Fachkräften in sogenannten Wissensberufen ein selbstbestimmtes und zeitlich flexibleres Arbeiten ermöglicht werden sollen. Der vorliegende Vernehmlassungsentwurf verpasst dieses Ziel leider vollständig: Es ist eine Scheinlösung, ohne tatsächlichen Beitrag zum flexibleren Arbeiten.
In der Herbstsession vom 13. September bis zum 1. Oktober stehen zahlreiche spannende Geschäfte zur Digitalpolitik auf dem Programm. Nationalrat (NR) und Ständerat (SR) werden insgesamt über 60 Geschäfte mit Relevanz für die ICT-Wirtschaft behandeln.
Das Filmgesetz, das im Rahmen der Kulturbotschaft behandelt wird, ist in der Differenzbereinigung und könnte in der Herbstsession verabschiedet werden. Es steht zuerst beim Nationalrat auf dem Programm und wird, falls Differenzen verbleiben, in der folgenden Woche in den Ständerat kommen. Differenzen bestehen derzeit bei der Höhe der Investitionspflicht für Streaming- und Filmanbieter in das Schweizer Filmschaffen (NR 1 Prozent, SR 4 Prozent) sowie bei möglichen Ausnahmeregelungen zur Befreiung von der Investitionspflicht (SR lehnt die vom NR beschlossenen Ausnahmen ab). Weiter hat der Ständerat den Gesetzestext präzisiert, um zu klären, dass für Firmen mit verschiedenen Unternehmenszweigen nur die Einnahmen aus dem Filmangebot unter die Investitionspflicht fallen.
Geschäfte im Nationalrat
Der Nationalrat wird sich erstmals seit der gescheiterten Volksabstimmung wieder mit dem Thema E-ID beschäftigen. Es sind sechs gleichlautende Motionen mit dem Titel «Vertrauenswürdige, staatliche E-ID» traktandiert. Die parteiübergreifend erarbeiteten Motionen stammen von der FDP-Liberale Fraktion, von Simon Stadler (M-E), Jörg Mäder (glp), Min Li Marti (SP), Franz Grüter (SVP) sowie von Gerhard Andrey (Grüne) und werden vom Bundesrat zur Annahme empfohlen. Alle Motionen werden von Jean-Luc Addor (SVP) bekämpft, haben dank ihrer breiten Abstützung jedoch beste Chancen, im Rat deutlich angenommen zu werden.
Ebenfalls im Nationalrat traktandiert ist die Motion «Einführung einer neuen Zulassungsregelung für qualifizierte Fachkräfte aus Drittstaaten für Branchen mit Fachkräftemangel» von Andri Silberschmidt (FDP). Dieser fordert eine Anpassung des Ausländer- und Integrationsgesetzes (AlG), damit bestimmte Fachkräfte aus Drittstaaten mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag und in Branchen mit Fachkräftemangel, nicht mehr unter das bestehende Kontingentsystem fallen. Der Bundesrat beantragt die Ablehnung und verweist in seiner Antwort auf die laufenden Arbeiten zum angenommenen Postulat Nantermod 19.3651.
Der Ständerat wird sich in der dritten Sessionswoche mit dem Thema 5G beschäftigen. Namentlich geht es um drei Standesinitiativen aus den Kantonen Genf (20.309), Neuenburg (20.314) und Jura (21.305), welche Moratorien beim Aufbau des 5G-Millimeterwellen-Netzes fordern. Die zuständige Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF), lehnt alle drei Initiativen ab und empfiehlt dem Ständerat nicht Folge zu geben. Die KVF ist jedoch der Ansicht, dass die Kantone und Gemeinden in die 5G-Debatte einzubeziehen sind und hat deshalb das Postulat «Künftige Frequenznutzung für den Mobilfunk im sogenannten Millimeterwellenbereich. Einbezug der Kantone» erarbeitet. Dieses wird zusammen mit den drei Initiativen im Ständerat behandelt. Der Bundesrat unterstützt das Postulat.
Weiter sind im Ständerat die zwei Vorlagen des Bundesrats «Innovationsförderung. Änderung» und die «Armeebotschaft 2021» traktandiert. Sowohl bei der Innovationsförderung, bei der es um die Erhöhung des Handlungsspielraums von Innosuisse geht, als auch bei der Armeebotschaft, bei der es auch um die Finanzierung der Cyberabwehr geht, ist der Ständerat Zweitrat.
Den vollständigen Ausblick auf die Session, mit allen weiteren traktandierten Vorstössen, finden Sie auf der online Monitoring-Plattform politoscope.ch. Diese wird exklusiv unseren Mitgliedern zur Verfügung gestellt.
Andreas W. Kaelin, Deputy Managing Director, Geschäftsstelle Bern
Sicherheit vor Tempo – Ja zur E-Voting-Vorlage mit Augenmass
Bern/Zürich, 18. August 2021 – Heute endet die offizielle Vernehmlassung des Bundes zur Wiederaufnahme des E-Voting-Versuchsbetriebs (Änderung der Verordnung über die politischen Rechte und der Verordnung der BK über die elektronische Stimmabgabe). digitalswitzerland begrüsst dasVorhaben des Bundes: E-Voting eine wichtige E-Government-Anwendung, die auch eine gewisse Leuchtturm- und Signalwirkung hat. Mit der kontrollierten und strengen Zulassung der elektronischen Stimmabgabe im Versuchsbetrieb trägt der Bund dem Credo «Sicherheit vor Tempo» Rechnung.
Am Montag, 14. Juni 2021 begrüsste Nicolas Bürer, ManagingDirectordigitalswitzerland, rund 50 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zum Sessionsanlass von digitalswitzerland im Casino Bern. Es gestaltete sich ein kurzweiliger Anlass mit angeregten Diskussionen über den Stand der Digitalisierung der Schweiz. Vom vielzitierten Faxgerät bis hin zur aktuellen Debatte rund um das Covid-Impfzertifikat wurden alle Themen angeschnitten, die in der Corona-Krise für Schlagzeilen sorgten.
Inputs des Abends
Professor Edouard Bugnion, Professor für Computerwissenschaften an der EPFL Lausanne, war entscheidend an der Entwicklung der Swiss CovidApp beteiligt. In seinem Referat ging er auf die Entstehungsgeschichte der App ein. Als Mitglied der Swiss National COVID-19 Science Task Force war er während der Corona-Krise bei Entscheidungen eingespannt, die alle Ebenen unseres föderalen Systems betrafen. Nicht ganz ohne Schmunzeln erklärte er dem anwesenden Publikum, wie gross die Unterschiede bei der Digitalisierung in den einzelnen Kantonen sein können. Er sieht in dieser dezentralen Struktur ein Hindernis für eine rasche Digitalisierung der Schweiz und plädiert daher für klare Vorgaben zur Digitalisierung auf Bundesebene. Dies analog zur Verankerung der Covid-App im Covid-19-Gesetz, damit gewisse Digitalisierungsschritte effizienter vorgenommen werden können. Effizienter könnte seiner Meinung nach auch die Erfassung der Schweizer Impfdaten erfolgen. Die Schweiz sei das einzige Land in Europa, das seine Impfdaten nicht täglich veröffentliche. Dabei sei eine real-time Datenerfassung sehr einfach zu erreichen. Solche Dinge erstaunen Edouard Bugnion auch nach mehr als einem Jahr Pandemie immer noch.
Dr. med. Yvonne Gilli setzte mit ihrem pointierten Einstieg zur Digitalisierung im Gesundheitswesen gleich den Ton ihres Referates: Mit dem Bild einer Error-Meldung der BAG-Webseite legte die Präsidentin der FMH den Finger auf den wunden Punkt in der Beziehung der Gesundheitsplayer zur Digitalisierung. So sei das Fax in der Arztpraxis schlicht noch Realität, weil gewisse Kantons- und Bundesämter Meldungen nur per Fax oder brieflicher Post entgegennähmen. Yvonne Gilli zeigte sich überzeugt, dass es nicht an der Technologie liege, dass viele IT-Projekte im Gesundheitswesen nicht gelingen, sondern an der schwierigen Umsetzung in die Lebenswelten der Menschen. Als Beispiel führte sie das elektronische Patientendossier ins Feld, das aus ihrer Sicht einen Relaunch bräuchte. «Unter Digitalisierung verstehe ich nicht, dass wir bestehende Prozesse neu einfach am Computer erledigen, sondern dass ganze Prozesse grundlegend neu gedacht werden», hält Yvonne Gilli fest.
Der bekannte Epidemiologe Marcel Salathé schloss sich den Voten seiner Vorredner zur digitalen Kompetenz in der Schweiz an. Jedoch gab er zu bedenken, dass auch die jungen «Digital Natives» oft nur über Anwender-Kenntnisse verfügten – das sei nicht mit einem vertiefteren Verständnis für Technologie zu verwechseln. Deshalb will er den Umgang mit der Technologie und das Verständnis dafür mit seinem neuen Verein CH++ fördern. Frei von Partikularinteressen wolle der Verein direkt und ungehemmter verschiedene Themen ansprechen. Generelle Zustimmung erhielt Marcel Salathé für seine Aussage, dass wir in der Schweiz Digitalisierung zwar könnten, die Frage sei vielmehr, ob wir diese auch wollten. Deshalb sei es bei allen Digitalisierungsprojekten zentral, den konkreten Nutzen für die Menschen aufzuzeigen. Nur so würde dieser Wandel auch akzeptiert.
Ruedi Noser, Ständerat aus dem Kanton Zürich, wies in der Podiumsdiskussion darauf hin, dass es meist schlicht an Druck mangle, etwas zu ändern. Gerade im Umfeld der öffentlichen Verwaltung fehle der Wettbewerb und die Risikobereitschaft, um etwas zu verändern und Prozesse neuzudenken.
Sébastien Kulling, Directeur Suisse Romande digitalswitzerland, bedankte sich herzlich bei allen Rednern/innen für die anregenden Ausführungen. Er fasste zusammen, dass Vertrauen, dieses sehr menschliche Gefühl, in einer digitalen Welt unerlässlich sei. Er hofft, dass die Schweiz sich von der Gründung der Schweizerischen Bundesbahnen im Jahr 1902 inspirieren lasse, die zu der notwendigen und willkommenen Interoperabilität zwischen den verschiedenen regionalen Verkehrsnetzen führte, einer Interoperabilität, die auch ein Jahrhundert später noch in Kraft ist.
Die Sommersession 2021 wurde stark durch Ereignisse ausserhalb des Parlaments geprägt: Insbesondere der Entscheid des Bundesrats, die Verhandlungen mit der EU zum Institutionellen Abkommen InstA abzubrechen, die Ankündigung der G7-Staaten für eine globale Mindeststeuer von 15 Prozent und die Ablehnung des CO2-Gesetzes an der Urne sorgten für Gesprächsstoff auf dem politischen Parkett. Aus Sicht von digitalswitzerland war es eine vollgepackte Sommersession: Es wurden nicht weniger als 50 Geschäfte zur Digitalpolitik behandelt und über 30 neue Vorstösse eingereicht.
Behandelte Geschäfte
Mit der Verabschiedung des «Bundesgesetz über elektronische Verfahren im Steuerbereich» im National- und Ständerat wird E-Government in der Schweiz einen Schritt vorangebracht. Dank dem Einsatz des Nationalrats werden künftig alle Kantone verpflichtet, elektronische Lösungen für die Steuern anzubieten. Wann genau es so weit sein wird, entscheidet der Bundesrat.
Eine erste Hürde nahm die E-Government-Motion «Vollständig digitale Unternehmensgründung sicherstellen» von Andri Silberschmidt (FDP/ZH). Er fordert vom Bundesrat mehr Einsatz, dass die Unternehmensgründung endlich rein digital und somit medienbruchfrei möglich wird. Hierfür soll der Bundesrat Elemente wie die Verbreitung der qualifizierten elektronischen Signatur, die Einführung einer digitalen öffentlichen Urkunde (EÖBG) wie auch die Aktivierung des Schweizerischen Registers der Urkundspersonen (UPReg) unterstützen. Nach der Zustimmung im Nationalrat ist nun der Ständerat am Zug.
Im Nationalrat
Der Nationalrat hat sich erneut mit der Botschaft über den «Jugendschutz in den Bereichen Film und Videospiele» beschäftigt, in welchem Plattformdienste für Filme, Videos und Videospiele verpflichtet werden, ein System zur Altersüberprüfung einzurichten, elterliche Kontrollen zu ermöglichen und eine Meldestelle anzubieten. In der Detailberatung wurde leider verpasst, die Schweizer Regulierung an die europäische audiovisuelle Mediendienstrichtlinie (AVMD) anzupassen, wie es in einem gemeinsamen Schreiben von asut, digitalswitzerland und weiteren Playern aus der Digitalwirtschaft gefordert worden war. Damit droht ein aufwändiger «Swiss Finish». Das Geschäft geht nun in den Ständerat.
Die sechs gleichlautenden E-ID-Motionen mit dem Titel «Vertrauenswürdige, staatliche E-ID» hätten dank der Zustimmung des Bundesrats am letzten Tag der Session im Nationalrat im Schnellverfahren durchgewunken werden sollen. Die Bekämpfung der Vorstösse durch Jean-Luc Addor (SVP/VS) verhinderte dies. Die Beratung wird nun erst in der nächsten Session stattfinden.
Im Ständerat
Der Ständerat hat sich als Zweitrat im Rahmen der Kulturbotschaft 2021-2024 mit der Revision des Filmgesetzes auseinandergesetzt; auch bekannt als «Lex Netflix». Hierbei ging er weiter als der Nationalrat: Er forderte, wie der Bundesrat, dass Streaming-Dienste 4 Prozent ihrer Einnahmen in der Schweiz in das Schweizer Filmschaffen investieren müssen. Der Nationalrat hatte 1 Prozent beschlossen. Zudem sprach sich der Ständerat gegen Ausnahmeregelungen für sprachregionale TV-Anbieter und Unternehmen, die Kommunikationsnetze betreiben, aus. Die 30 Prozent Quote für den europäischen Film war wie im Nationalrat unbestritten. Das Geschäft geht zur Differenzbereinigung zurück in den Nationalrat.
Wie erwartet, hat der Ständerat die Frist für die Beratung der parlamentarischen Initiative von Konrad Graber (Mitte/LU) «Teilflexibilisierung des Arbeitsgesetzes und Erhalt bewährter Arbeitszeitmodelle» erneut verlängert. Der Rat will zuerst die Ergebnisse der Vernehmlassung zur Verordnung 2 zum Arbeitsgesetz (ArGV 2) abwarten. Damit will das Seco die Anliegen von Graber auf dem Verordungsweg umsetzen. Der Vorschlag des Seco ist jedoch absolut inakzeptabel: Die gesamte ICT-Branche wurde ausgeklammert; nach dem Seco sollen nur Betriebe aus der Rechts-, Steuer-, Unternehmens-, Management- oder Kommunikationsberatung von der Flexibilisierung profitieren können (siehe laufende Vernehmlassung ArGV 2).
Bei den neu eingereichten Vorstössen fällt die Motion «Auftrag für die Mitwirkung an der Europäischen Regulierung der Digitalisierung» von Judith Bellaiche (glp/ZH) auf. Sie verlangt vom Bundesrat die Erarbeitung einer Position zur europäischen Regulierung der Digitalisierung und die Vertretung der Interessen der Schweiz. Insbesondere bei aktuellen Grossprojekten wie dem Digital Markets Act (DMA) und Digital Services Act (DSA). Weiter fällt die Motion «Arbeitsgesetz gilt auch für Anbieter der Plattform-Ökonomie» von Mattea Meyer (SP/ZH) auf. Sie verlangt, dass die kantonalen Arbeitsämter die Einhaltung des Arbeitsrechts bei Anbietern der Plattform-Ökonomie kontrollieren und durchsetzen.
Und schliesslich machen sich der InstA-Abbruch und die globale 15-Prozent-Mindeststeuer auch bei den neu eingereichten Vorstössen bemerkbar – es wurden von verschiedenen Parteien Fragen und Vorstösse eingereicht.
Alle weiteren neuen Vorstösse und Informationen zur Session finden Sie auf der Monitoring-Plattform politoscope.ch. Diese wird exklusiv unseren Mitgliedern zur Verfügung gestellt.
Andreas W. Kaelin, Deputy Managing Director, Geschäftsstelle Bern
Eine im November publizierte repräsentative GFS-Studie unterstreicht, dass sich die Schweizer Bevölkerung der Wichtigkeit einer modernen Mobilfunkinfrastruktur bewusst ist. So sind 88% überzeugt, dass Unternehmen und Gewerbe leistungsfähige und sichere Mobilfunknetze brauchen. Eine hervorragende digitale Infrastruktur ist für die Digitalisierung und den Wirtschaftsstandort Schweiz von besonderer Bedeutung. Das sieht auch der Bundesrat so und definierte die Modernisierung der Kommunikationsnetze als ein Ziel der Digitalen Strategie Schweiz. Die Schweiz bleibt nur dann erfolgreich, wenn die Digitalisierung des Landes rasch vorangetrieben wird.
5G als unverzichtbare Basisinfrastruktur der digitalen Welt
Die Schweiz und ihre Mobilfunkbetreiber sind bei der Modernisierung ihrer Mobilfunknetze gut gestartet, hinken nun aber hinterher, weil die Modernisierung und der notwendige Ausbau der Netze politisch verzögert werden: Seit langem fehlen Vollzugshilfen für die neuen adaptiven Antennen, Behörden zögern Bewilligungsverfahren hinaus und die Standortsuche für neue Antennen ist erschwert. Doch gerade die COVID-19-Krise hat eindrücklich gezeigt, wie notwendig ein stabiles und modernes Telekommunikationsnetz von hoher Qualität sowohl für die Arbeitswelt als auch für das Privatleben ist. 5G ist nicht nur für Krisen wichtig – sondern für unseren Wirtschaftsstandort per se. 5G ist die Basisinfrastruktur der Digitalisierung und das Rückgrat der zunehmend digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft. International müssen und sollten wir hier eine Vorreiterrolle einnehmen.
5G-Eigenschaften ermöglichen leistungsfähigere Mobilfunknetze und schaffen neue Anwendungen
Die Macht des Technologiefortschritts zeigt sich selten so dominant wie beim Thema Mobilfunk. Die verbesserten Eigenschaften des neuen Mobilfunkstandards im Vergleich zu den älteren Standards 3G und 4G werden revolutionäre Innovation und neue Anwendungen ermöglichen. Neben der erhöhten Anzahl gleichzeitiger Verbindungen, der besseren Reaktionszeit und der schnelleren Datenübertragung sind folgende Punkte besonders hervorzuheben:
Kapazität und Stabilität
Die heutigen Netze stossen an ihre Kapazitätsgrenzen. Dank 5G kann der stetig steigende Datenverkehr besser verarbeitet und die Netzstabilität auch in Zukunft gewährleistet werden. Ohne einen Ausbau im Mobilfunknetz wird in drei Jahren über 60% des mobilen Internetverkehrs in der Schweiz nicht mehr bewältigt werden können, was zu Datenstaus führen wird.
Energieeffizienz
5G ist bedeutend energieeffizienter und benötigt im Vergleich zu 3G und 4G rund dreimal weniger Strom für die Übermittlung derselben Datenmenge. Dadurch wird auch wird die Betriebsdauer der vernetzten Sensoren (IoT-Geräte wie smarte Parkkassen oder Temperaturanzeigen) optimiert.
5G ist bedeutend energieeffizienter und benötigt im Vergleich zu 3G und 4G rund dreimal weniger Strom für die Übermittlung derselben Datenmenge. Dadurch wird auch wird die Betriebsdauer der vernetzten Sensoren (IoT-Geräte wie smarte Parkkassen oder Temperaturanzeigen) optimiert.
Bereits in der Vergangenheit profitierten wir mit jeder neuen Mobilfunkgeneration von einem immensen Nutzen. Dank den neuen Eigenschaften von 5G und einem flächendeckenden 5G-Netz können Sensoren, Geräte und Infrastrukturen in Gebäuden und unterwegs zuverlässig und in Echtzeit miteinander kommunizieren. Das ist Basis und Katalysator für Innovation und neue Anwendungen.
Die 5G-Technologie ermöglicht zum Beispiel, dass in der Industrie hochwertige Fertigung in der Schweiz bleibt. Für die nächste Stufe der Automatisierung ist eine stabile und sichere kabellose Verbindung mit geringen Reaktionszeiten essentiell. Mit Produktionssteigerungen dank 5G bleiben hiesige Unternehmen wettbewerbsfähig.
Im Bausektor wiederum werden zukünftig intelligente Baumaschinen oder Drohnen Tätigkeiten auf der Baustelle unterstützen. Baupläne oder die Baustellenlogistik werden zunehmend digital und dreidimensional auf Tablets genutzt. Zentral dabei: Building Information Modelling (BIM) als der neue Standard im Bauwesen. Auch Augmented- oder Virtual-Reality für das Zurechtfinden auf der Baustelle oder im Modell sind denkbar. Das erfordert immer mehr Informationen in immer besserer Qualität – und somit 5G.
Das grösste Datenwachstum wird aber in der Mobilität prognostiziert, auch hier mit positiven Effekten für die Sicherheit und Umwelt. Dank Echtzeit-Datenübermittlung kann auf der Strasse vor Unfällen und Gefahren gewarnt und der Verkehrsfluss verbessert werden. Züge können mit geringeren Abständen fahren und, dank 5G, trotzdem rechtzeitig bremsen und anhalten. So können die Kapazitäten ohne Ausbau erhöht werden.
Auch viele weitere Branchen werden von 5G profitieren. Heute wissen wir jedoch noch nicht, was es uns in Zukunft alles erleichtern wird. Aktuell ist die Anzahl 5G-Anwendungen noch sehr klein. Ganz generell zeigt unsere Geschichte: Innovationsfähigkeit ist für den Erfolg der Schweiz entscheidend – und dazu gehört 5G. Für clevere IT-Unternehmen ist der neue Mobilfunkstandard mit enormen Chancen für innovative neue Lösungen verbunden. Wird der Ausbau weiterhin blockiert, verbauen wir uns die Chancen die 5G für die gesamte Gesellschaft bietet.
Als Institutionelles Mitglied von CHANCE5G setzt sich digitalswitzerland dafür ein, dass 5G in der ganzen Schweiz zum Wohle aller rasch, wettbewerbsorientiert und in hoher Qualität verfügbar ist. Ein wettbewerbsfähiges Land braucht eine moderne Infrastruktur. Um die Stabilität und Effizienz unserer Mobilfunknetze zu verbessern, brauchen wir 5G. Es ermöglicht neue Anwendungen und sichert die Position der Schweiz als Wirtschafts- und Innovationsstandort. Wir setzen uns für eine innovative, fortschrittliche und nachhaltige Schweiz ein. Deshalb: Unterschreibe auch du die Petition «5G: ein rascher Ausbau zum Wohle aller!»
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